Faceyourmagazine's Blog


eoft 13/14

Es war wieder einmal königlich. Ich will immer gar nicht zu viele Worte über die Filme verlieren. Was dort gezeigt wird, die Atmosphäre, die Landschaften. Wie soll man sowas erzählerisch wiedergeben?! Da hilft eigentlich nur selbst ansehen oder gleich nachahmen. Wobei das mit dem Nachahmen so eine Sache ist. Unabhängig davon, dass ich die Atmosphäre des Gezeigten nicht wiedergeben kann, kann ich doch meine Eindrücke schildern, wenn ich mich an das Gezeigte zurückerinnere. Auch wenn die Filme der EOFT 13/14 meiner Meinung nach einen anderen Charakter hatten, als im letzten Jahr, blieb folgendes Gefühl übrig: das oszillieren zwischen Bewunderung und Argwohn, zwischen Begeisterung und Zweifel. Was bewegt jemanden dazu 9 Monate in einer selbstgebauten Hütte am Polarmeer zu überwintern, um zu surfen? Auf der einen Seite bewundere ich die Idee, das Durchhaltevermögen und vor allem die durch das Abenteuer gewonnen Eindrücke. Auf der anderen Seite denke ich, dass es eines gewissen Quäntchens Geisteskrankheit bedarf, so eine Unternehmung zu starten. Trotz dessen, das muss ich gestehen, überwiegt die Bewunderung für den an den tag gelegten Willen, ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Erst recht, wenn sich Prokrastination als ein fester Bestandteil des eigenen Selbst entpuppt hat. Beobachtet man Leute bei einer Mischung aus Canyoning und Parcours, beim Ski fahren verlassenen russischen(?) Industrieruinen, einer Fahrradreise durch Kirgisistan und Clowns beim Fallschirmsprung vom Dach eines Autos, fahrend auf einer Brücke, so schämt man sich für seinen Charakterzug und dafür, dass man schon Adrenalin beim Snowboarden der Kategorie Kindergeburtstag spürt. Dennoch macht es ungemein spaß, anderen bei ihren Abenteuern zuzusehen, zumal die Filme und ihre Protagonisten, ganz in der Tradition echter Action-Helden, selbst in extremen Situationen ihren Humor nicht verlieren, Sympathieträger sind/werden. Das macht die EOFT jedes Mal wieder zu einem besonderen Erlebnis. Hinzu kommen noch die atemberaubenden Landschaftsaufnahmen, die man selbst evtl nie im wahren Leben zu sehen bekommen wird. Das ist zwar ungemein schade, aber trotzdem bleibt es wunderbar. Dass es diese Aufnahmen gibt. Das es diese Landschaften gibt. Das es die Menschen gibt, die sich nicht einfach nur an diese Orte begeben, sondern sie auf ihre ganz eigene Art erobern!

(YB)

Aufgrund der enormen Nachfrage gibt es einen Zusatztermin für Berlin im Januar. Alle Infos zum Programm und den Tickets zur EOFT findet ihr hier.

Und wer auf den Geschmack gekommen ist, kann hier nach Weiteren Film-Touren ausschau halten.



Dilated peoples…Proper Propaganda Live on stage!
Oktober 31, 2013, 10:26 am
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Nachdem ich letztens schon von Sean Price berichtete und dabei bereits klar wurde, dass es durchaus Rapper oder aber Rap-Kombos gibt, die in der Öffentlichkeit nicht die Aufmerksamkeit kriegen, die sie verdient hätten. Und siehe da, es folgt gleich das nächste Beispiel: die Dilated Peoples. Bestehend aus Iriscience, Evidence und DJ Babu gibt es die Band schon seit 1992. Ursprünglich unter dem Namen Dilated Pupils. Den Namen mussten sie aber ablegen. Wahrscheinlich ganz gut, passt der aktuelle doch besser zu ihrem Sound! Das Album „The Platform“ kam tatsächlich erst im Jahr 2000 auf den Markt und kennzeichnet meinen Einstieg in ihre Sphären. Ich kann garnicht mehr zählen, wie oft ich das Album gehört habe. Richtig solider, ol´ skul´ HipHop mit textlichem Niveau. Diese Kombination funktioniert wahrlich nicht immer. Hier schon, dennoch muss man konstatieren: die breite Maße mag intelligente Texte im HipHop eher weniger, außer die kommt mit Live-Band daher. Kann man auch Verständnis für haben, muss man aber nicht. Über „Expansion Team“ hin zu „Neighborhood Watch“ wurde der Sound langsam gefälliger, poppiger. Höchstwahrscheinlich eben kein Zufall, dass die kommerziell erfolgreichsten Tracks(z.B. „This Way“ mit Kanye West) auf eben jenem letzterwähnten Album enthalten waren. Ich muss auch gestehen, dass das meinen Ausstieg aus ihren Sphären markierte. Von den danach folgenden Alben „20/20“ und „The Release Party“ habe ich aufgrund meines Verdrusses nichts mitbekommen. Kann ich also Nichts zu sagen. Was ich aber sagen kann, ist, dass ich über die Soloprojekte der einzelnen Mitglieder erfreut bin. So hatte man auch abseits poppigen Sounds noch die Möglichkeit, den Dilated Flavour zu spüren. „DuckSeason“ von Babu (wobei Vol.2 nicht so gut war) und „The Weatherman“ von Evidence waren wieder Alben wie man sie kennt und liebt. Das letzte Mal habe ich die Dilated Peoples in Erfurt vor gefühlten 1000Jahren gesehen. Damals haben sie hart gerockt…und wer das in einer Stadt wie Erfurt hinbekommt, der schafft das wohl überall! Die haben einen Brecher nach dem anderen gebracht, wobei ich gestehen muss, dass sie mich schon im Bann hatten, als sie mit „Live on Stage“ eröffneten. Doch wie bereits erwähnt: es ist schon 1000 Jahre her und war in Erfurt. Es wird also Zeit herauszufinden, ob sie es immer noch können. Das widerum ist der Vorteil von Bands, wie nie allzu erfolgreich waren: sie wurden nicht verwöhnt und liefern deshalb immer noch eine Hammershow, statt halbgaren gelangweilten Scheiß. Man darf also freudig gespannt sein! Das Konzert ist schon am Montag. Also an all die Peoples da draußen, die auch Dilated sind: schnell losrennen, Ticket kaufen und am Montag ab in den C-Club!

Dilated Peoples, 4.11., C-Club

alle Infos zu Konzert und Tickets findet ihr hier.

(YB)



I-i-i-i-its m-m-major l-l-l-lazer!!
Oktober 31, 2013, 9:50 am
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The+Jillionaire++Major+Lazer+DJ+Set+majorlzaer

Captain Jack war 90er, heut ists Major Lazer. Der ist, was seine musikalische Laufbahn betrifft, noch ein Welpe. Das Bündel ist ca. 4 Jahre jung und erfreut sich dennoch größter Beliebtheit inklusive treuer Fanbase. Doch wie kann das sein? Liegt es an der bewegenden Geschichte des Majors, welcher, in seiner Rolle als Nachtclubbesitzer in Trinidad, aufgrund einer 1984 bei den Zombiekriegen zugezogenen Verletzung eine Laserkanone als Arm trägt und nun als Agent für CIA und MI6 tätig ist? Oder hängt es evtl doch eher damit zusammen, dass der Major nur eine Fantasiefigur ist, die von jemandem kreiert wurde, der musikalisch alles andere als ein unbeschriebenes Blatt ist? Diplo ist nämlich schon seit 2003 aktiv. Höchstwahrscheinlich hängt Beides zusammen. Ich meine, was macht einen Produzenten, der seit Jahren durch seinen innovativen elektronischen Sound, zusammengesetzt aus Bausteinen des Baile-Funk, Dancehall und HipHop, besticht noch attraktiver? Genau, wenn er auch noch Humor beweist und solch skurillen Action-Charactere erfindet. Wobei auch seine Videos von einem durchaus ausgeprägten humoristischen Gespür zeugen (Bubble Butt…ich hab mich totgelacht). Ich kenne Diplo tatsächlich erst seit dem Remix-Album von Santigold. Leif aber Wochenlang auf Endlosschleife. Auch Bands wie Schlachthofbronx wurden mir durch ihn eröffnet, die sind bezeichnenderweise (Sound ist durchaus vergleichbar) auch auf seinem Label gesigned. Doch ehe Missverständnisse aufkommen: Major Lazer, das ist nicht nur Diplo. Die Kombo entstand 2009, als Diplo sich mit Dubsided-Labelboss Switch zusammengetan hat und noch im selben Jahr ihr Debutalbum „Guns don´t kill people..Lazers do“. 2012 beendet jedoch Switch seine Zuzsammenarbeit. Ersetzt wurde er durch Jillionaire. Bereits letztes Jahr beehrte uns Major Lazer mit einem Besuch auf seiner Mission das Publikum hart wegzuballern und niemanden zu verschonen…Ich war zwar nicht da, aber ich habe Videos gesehen. Fazit: Everybodys Down- Mission accomplished!

Major Lazer, 14.11., C-Halle

alle Infos zu Konzert und Tickets findet ihr hier.

(YB)



Sean Price…Still Underground Somehow

Er ist kein Newcomer, bei Weitem nicht. Er war immer da. Er ist auch jetzt noch hier. Trotzdem ist er nur Wenigen ein Begriff. Das mag daran liegen, dass er meist Bestandteil von Rap-Formationen war. Eigentlich einschlägige Namen: Heltah Skeltah, Boot Camp Clikk– aber eben Formationen…Da geht der Einzelne schnell mal unter. Die Solo-Projekte des New Yorker Rappers waren zwar solide, köchelten allerdings mehr unter der Oberfläche des Mainstreams. Das ist prinzipiell keine schlechte Sache. Wie sagte Helge Schneider: Nur weil alle Lachen, heißt das nicht, der Witz war gut. Und wenn nur einer lacht, heißt das nicht, der Witz war schlecht. Es ist ja auch nicht der einzige MC, dem nicht das verdiente Maß an Anerkennung zuteil wird. So erfreut sich eben ein illustrer Kreis in Form einer soliden Fanbase an Sean Price Werken. Seit den 90ern versorgt er diese nun. 41 Lenze zählt er mittlerweile. Im Laufe dieser Zeit dürfte er wohl im Zuge seiner Solo- oder auch Combo-Projekte mit so ziemlich jedem Rapper zusammengearbeitet haben. Zwischenzeitlich lief es wohl nicht so gut für ihn. Zwar hörte er nie auf Musik zu machen, musste aber zwischenzeitlich auf teils nicht ganz legale Nebeneinnahmequellen zurückgreifen, um sich über Wasser zu halten. U.a. dieser Umstand brachte ihm den Beinamen „the brokest rapper you know“ ein. Doch hier geht’s ja um seine Musik. Unvergessen meinerseits sein Features mit den Jedi Mind Tricks. Die sind aber schon eine Weile her. Doch wie gesagt: Stillstand ist nicht in Sicht. Erst 2009 tat er sich mit Guilty Simpson und Black Milk zu der Combo „Random Axe“ zusammen. Auf das Album der 3 musste man allerdings 2 Jahre warten. Sein letztes Solo-Album „Mic Tyson“ kam 2012 auf den Markt. Da war der Mann 40….und im Gegensatz zu ein paar seiner Rap-Kollegen scheinen Erfolg und Wohlstand ihn noch nicht komplett domestiziert zu haben. Das ist gut für ihn. Und da er grad auf Tour ist, ist das auch gut für uns. Also: hingehen, Tribut zollen!

Sean Price, 27.10., Bi Nuu

alle Infos zu Konzert und Ticketerwerb findet ihr hier.

(YB)



European Outdoor Film Tour 13/14

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Auch dieses Jahr geht die EOFT wieder auf Tour- 9 Filme, 9 europäische Länder, über 200 Veranstaltungen in über 150 Städten.

Seid also dabei, wenn es wieder heißt:
Meine Damen und Herren, Mammut und Gore-Tex präsentieren ihnen mit Freuden… einen Haufen Verrückter!

Aus der Sicht eines Otto Normalverbrauchers erscheinen einem Personen, die ans Limit gehen, im Zuge ihrer jeweiligen Obsession ihre Grenzen bis zum Letzten ausreizen, nämlich als solche. Unter anderen Outdoor- und Extremsportlern, sowie deren begeisterter Anhängerschaft, ernten sie hingegen anstatt verwirrter Blicke Anerkennung, Bewunderung und Ruhm. Man kann jedoch zu Recht bezweifeln, dass es diese extrinsische Motivation ist, die sie zu ihren Taten verleitet. Kaum jemand, der nicht selbst einen solchen Sport ausübt bzw den Willen hat, sich in ein Abenteuer mit ungewissem Ausgang zu bewegen, kann sich vorstellen, was einen Menschen dazu treibt. Doch ehe man sie als suizidale Borderliner abstempelt, kann man sich bei der EOFT 13/14 einen Eindruck ihrer Machenschaften machen und die Protagonisten selbst zu Wort kommen lassen. Snowboarder, Highliner, Kletterer, Mountainbiker, Surfer und Basejumper– das Spektrum ist breitgefächert. Letztes Jahr war die EOFT und ihre Filme ein echtes Highlight. Manche werden Lust bekommen, es selbst einmal zu versuchen. Manche werden mit dem Kopf schütteln. Manche werden zwischen der Lust des Selbstversuches und der Angst vor Risiken hin- und herpendeln. Auf alle dürfte die Bildgewalt der Aufnahmen und die unglaubliche Willensstärke der Abenteurer und Sportler hinreißend wirken!

Die Termine in Berlin finden am 19. und 20.10. jeweils um 17.00 und 20.30 in der Urania statt.

Weitere Termine in anderen (deutschen) Städten und alle Infos zur EOFT, dem Ticketerwerb und den gezeigten Filmen findet ihr hier.



Berlins having a stroke…again…
September 25, 2013, 6:32 pm
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Sie bedarf mittlerweile keiner Ankündigung mehr: die STROKE Art Fair. Drei Schlaganfälle hat Berlin nunmehr überlebt, nun folgt der vierte Streich in neuer Lokation. Wer sie bis jetzt noch nicht kennengelernt hat, hat etwas verpasst, soviel sei gewiss. Doch das Schicksal meint es gut mit euch, ihr liebenswerten Hinterweltler, und schickt sie euch nun noch einmal…das vierte Mal….wie gesagt. Wer es diesmal nicht packt, darf im nächsten Jahr auch gerne zuhause bleiben!
Galerien, Künstler, Künstlerkollektive- das sind die Protagonisten der STROKE und wir sind das dankbare Publikum. Getreu nach dem Wunsch „mir ist fad, unterhaltet mich“ wird hier Einiges geboten: Installationen, Skulpturen, Gesprühtes, Gemaltes, Gedrucktes, Collagiertes- die Liste ist lang. Neben alten Bekannte wie Lake&Gate, den Innerfields, Zozoville, gibt es auch neuere und mir unbekannte(-re) Galerien und Künstler wie Serigraffeur, Open Walls Galerie und Mongomania. Eine Möglichkeit, soviel Können auf so komprimierter Fläche dargeboten zu bekommen, gibt es selten. Zumal man der Entstehung so manchen Kunstwerkes live beiwohnen kann, den Prozess in Augenschein nehmen kann. Die anwesenden Künstler zeigen sich ausgenommen freundlich, offen und auskunftsbereit. Selbstverständlich auch abhängig von der Art, wie man auf sie zugeht…wie man in den Wald hinein uswusw. Natürlich darf auch die Eine oder Andere Extravaganz nicht fehlen. So machte das Kollektiv „The Weird“ ihrem Namen im letzten Jahr alle Ehre, als sie eine mehr oder minder nackte, doch recht korpulente Frau in ihr Live-Painting mit einbezogen. Kann man sinnlos und vulgär und sonstwas finden, sollte man aber nicht…Es bleibt also spannend, was für Eier die oft so verqueren Künstlerköpfe aus ihrem Brutkasten der Ideen auf unsere Augen und Gehirne niederprasseln lassen.

STROKE Art Fair, 03.-06.10., Alte Münze

Alle nötigen Infos findet man hier. (YB)



Soundgarden und Graveyard
September 16, 2013, 7:41 am
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Es ist,wie es immer ist: kaum wird das Wetter schlechter, wird man krank…Nach Wochen des Sonnenscheins ist der Körper nicht mehr gewappnet für feucht-kaltes Klima. Eine Teilschuld trifft einen meist selbst. Man will nich einsehen, dass das Wetter räudig ist und behält die Sommerklamotten an. Fehler der Sorte: schwer.
Erst recht,wenn man vorhatte, das Soundgarden-Konzert in der C-Halle zu besuchen. Zum Glück hat man Kollegen, die einem diese schwere Aufgabe dankend abnehmen. Denn es ist, wie es ist: Soundgarden spielen auch, wenn man krank ist und irgendwer muss ja hingehen. Dankbarerweise nahm er sich die Zeit eine kurze Review zu schreiben, um seine Eindrücke zu schildern.
Here we Go:

Soundgarden und Graveyard in der C-Halle
gut zwei Stunden gespielt in fast ausverkauftem Haus. Es gab wohl noch Karten, doch in Wirklichkeit war die Hütte einfach mal rappelvoll.
Publikum (30+ Fraktion) pilgerte aus ganz Deutschland zu ihren endlich wiedervereinigten (seit 2010) Grunge-Helden. Die Band um Sänger Chris Cornell stellte ihr neues Album „King Animal“ vor. Davon haben sie bestimmt acht Lieder gespielt. Klassiker aus alten Zeiten wie „Spoonman“ und „Rusty Cage“ durften natürlich nicht fehlen, nur auf „Black hole sun“ wartete man vergebens. Leider, denn viele Chris anschmachtende Mädchen warteten nur darauf.
Die Vorband Graveyard spielen in ihrem typischen Hippie-look ein mitreißendes Konzert, nur leider viel zu kurz. Super Sound und spielfreudige Jungs. Immer wieder gern!
Soundgarden allerdings haben mich nur die ersten 20 Minuten vom Hocker gehauen. Maßgeblich auch nur deshalb, weil auch das Publikum so irre mitgegangen ist. Äußerlich hat sich der Sänger zu früher kaum verändert: Wallelocken. Der Rest der Band altert mittlerweile in Würde. Doch das nur am Rande. Danach ebbte die Stimmung vor der Bühne ab. Bis zum Schluss klang alles sehr ähnlich und so kam bei mir so etwas wie Langeweile auf. Mit ein Grund wird der lästige Effekt des Halls gewesen sein, der den Gesang eher in ein Gejammer verwandelte. Sicher ist das technisch besser zu regeln. Will nicht sagen, dass die Band verstaubt ist, doch an eine Band wie Soundgarden hab ich hohe Erwartungen und so war ich schon etwas enttäuscht. Ich bin einfach nicht richtig mit ihnen warm geworden. Es war musikalisch mehr Monokultur als ein Soundgarden. Gitarren- Riffs, Schlagzeugspiel und natürlich Chris Cornells unverwechselbare Stimme sind nach wie vor richtig hammer, doch war für mich das Gesamtkonzept Soundgarden einfach nicht stimmig. Vergleichbar, wenn man sich im Kino einen Film reinzieht, dick Kohle für Eintritt und Popcorn hinblättert und sich, weil der Film eher so naja war, im Anschluss denkt: auf Kinox.to hätt ich das Gratis haben können. Mein Highlight war das Klangbrett aus verzerrter Gitarre und Bass (der ließ man echt die Hosen flattern und das Bier im Magen in die Richtung treiben wo es herkam) am Ende der Show als alle bereits von der Bühne waren und die Rückkopplung immer noch fleißig ihren Job machte. Schön Schön Schön, meine Ohren werden auf Lebenszeit an diesen abbauenden Moment zurück denken.



Amazing Shit
September 2, 2013, 11:08 am
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ATM Gallery & Skalitzers Projects präsentieren mit „AMAZING SHIT“ Arbeiten , die für gewöhnlich eher selten gezeigt werden, denn sie entstehen im Nebenher zum eigentlichen Werkprozess, haben aber häufig eine viel stärkere Relevanz für die Entwicklung einer eigenständigem Position. Oft nur noch Relikte des Prozesses, Zeugen des Bedürfnisses nach Ablenkung vom Eigentlichen Weg oder einfach nur Spielerei…vergessen, verstaut. Doch nun wiedergefunden, ausgegraben, ausgestellt.
Die Ausstellung findet im Rahmen der ART Kreuzberg statt. Es gibt also noch mehr zu sehen dieser Tage. Mit Arbeiten u.a. von Hubi.W.Jaeger, Il-Jin Atem Choi, Innerfields, Eliot, Emess, Stephen Hiam, Kevin Gray, Rory Schmitz, Sweza stellt „Amazing Shit“ definitiv eine geeignete Einleitung dar.

6.9. ab 20Uhr ATM Galerie, Eylauerstr. 13

Weitere Infos zur ART Kreuzberg gibts hier



Ladies and Gentlemen, may we Introduce 2 u: Beatboxing meets Songwriting at its best
August 30, 2013, 10:31 am
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Ich frag mich immer, wie sowas geht. Da erfährt man zufällig von Künstlern, sieht sie evtl sogar ebenso zufällig Live in eher kleineren Kneipen, und erfährt im Nachhinein: die sind nichtmal Unbekannt. Die sind sogar richtig Bekannt. Können tun die auch noch was. Dann ist man überrascht. Freudig überrascht. So geschehen gestern in der FC Magnet Bar. Die Künstler: Beatboxer Tom Thum und Songwriter Jamie MacDowell. Ersterer Australier, letzterer Kanadier. Zusammen der Hammer!
Besonders beeindruckt hat mich Tom Thum. Der Typ ist einer der Sorte Multitalent. Mithalten mit bekannteren Größen wie Dub FX und BeardyMan: kein Problem. Tom Thum hat ein Soundrepertoire, da fliegt einem der Schlüpfer weg. Doch nicht nur mir, nein, auch Anderen. Der Jury des TeamBattles bei der BeatBox Weltmeisterschaft 2005 zum Beispiel. Oder diversen Größen des HipHop, mit denen er auftreten durfte. Oder diversen Medien. Oder dem Publikum bei TEDx Sydney. Oder Oder Oder. Ich könnte jetzt noch sein eigenes Label erwähnen und wo und mit wem er nicht überall war und was er nicht alles gewonnen hat. Aber das könnt ihr auch selbst in seiner Biographie nachlesen.
Erwähnenswert ist wohl noch jene Fügung, die ihn mit Jami MacDowell, ebenfalls weder unbekannt, noch untalentiert, zusammenbrachte. Die beiden scheinen sich zwischen 2009 und 2012 musikalisch und persönlich im Zuge diverser Auftritte mit der australischen HipHop-Truppe „TomTomCrew“ lieben gelernt zu haben. Erlebt man die Beiden auf der Bühne spürt man die Harmonie. Sympathische lustige Typen mit einem ordentlichen Hand- und Mundwerk, die, und das ist das Wichtige, echt gut miteinander funktionieren. Gegenteiliges hat man beim Mauerparkauftritt von Dub FX und Rico Loop erlebt.
Doch zurück zu Jamie MacDowell und Tom Thum. Anderswo sind die Beiden schon wesentlich bekannter als hier. Wird Zeit, dass auch wir ihnen huldigen. Ein paar Leute habens in der FC Magnet Bar vorgemacht. Wird Zeit, dass auch ihr das tut. Nachmachen ist nicht immer schlecht… Wie in diesem Fall. Zwei Auftritte haben sie noch in Berlin. Also, Terminkalender entrümpeln, Termine reservieren, vorbeikommen, zelebrieren!

31.8. Le Chat Gris, 20 Uhr
3.9. Junction Bar, 21 Uhr

(YB)



Illustrative Festival Berlin 2013

IllustrativeLogo
7 Jahre ist es nun schon alt. Das 2006 von Katja Kleiss und Pascal Johannsen ins Leben gerufene Kind in Festivalform. Illustrative sollte es heißen. Der Name ist Programm.
Im Fokus des Festivals liegen die Arbeiten von Illustratoren und Grafikern. Sie sollen die Vielfalt und Tendenzen des Genres ausweisen. Jedoch keine Auftragsarbeiten, sondern die im Privaten entstandenen freien Arbeiten. Freies Ausleben der eigenen Professionalität. Künstlerisches arbeiten ohne konkreten Auftrag. Das Festival versteht sich selbst daher als Schnittstelle von Kunst und Design. Die daraus entstehenden Formen sind vielfältig. Das umfangreiche vorhandene Spektrum verspricht nahezu jedem Betrachter die Möglichkeit, seine ästhetischen und künstlerischen Ansprüche befriedigt zu sehen: Von Rauminstallationen, über Skulpturen, hin zu Animationsfilmen und Zeichnungen von ca 200 Künstlern. Speziell auf letzteres, die Zeichnung, soll in diesem Jahr der Fokus der Hauptausstellung liegen. Während in den letzten Jahren häufig digitale Arbeiten gezeigt wurden, fand in diesem Jahr eher eine Selektion aus Originalen statt. In der Sonderausstellung „Where I Come From“ wird die polnische Grafiker- und Illustratorenszene beleuchtet.
Rund um die Illustrative finden Workshops, Partys und Diskussionen statt, die das Programmangebot zusätzlich erweitern. Die letzten Jahre haben eindrucksvoll gezeigt: die Illustrative ist immer einen Besuch wert!

Laufzeit: 31.8. – 8.9.13
Ort: Direktorenhaus, Am Krögel 2
Öffnungszeiten: Mo – So 12-20 Uhr
Preis: 6€/4,50€

Alle Informationen zum Festival findet man hier.

(YB)